Pressemitteilung
Sind die Sparkassen über die Deka-Bank in Nahrungsmittelspekulationen verstrickt?
Die ÖDP-Kreisräte im Kreistag Rosenheim greifen Forderung der Welthungerhilfe auf und fordern im Kreistag jetzt eine Anweisung an den Zweckverband Sparkasse
Sind die Sparkassen über ihre Fondgesellschaft Deka an Nahrungsmittelspekulationen beteiligt, die in ärmeren Ländern Versorgungsengpässe verstärken können? Diese Frage warf vor einiger Zeit das Fernsehmagazin Report München auf. Die ÖDP-Kreisräte Sebastian Hamberger, Christine Mehlo-Plath und Elisabeth Huber sehen in der Sache auch ein lokales Thema: „Als Träger der Sparkasse darf der Landkreis das nicht einfach achselzuckend zur Kenntnis nehmen. Wir wollen über den Kreistag eine Anweisung unserer Sparkassen-Verbandsräte erreichen. Sie sollen in der Zweckverbandsversammlung den Sparkassenvorstand beauftragen, auf allen zuständigen Ebenen gegen die Spekulation mit Nahrungsmitteln vorzugehen“, fordert Sebastian Hamberger stellvertretend für seine Fraktion.
In dasselbe Horn stößt auch die Occupy-Bewegung in immer mehr deutschen Städten. „Wir unterstützen diese Occupy-Ziele. Und im speziellen Fall der Nahrungsmittelspekulation, die den Hunger in der Welt verstärkt, kann auch der Landkreis etwas erreichen“, meint der ÖDP-Kreisrat.
Auch der Generalsekretär der Deutschen Welthungerhilfe, Wolfgang Jamann hat die Kommunen aufgefordert, deswegen tätig zu werden (Quelle: Report München). Das katholische Hilfswerk Misereor ist in der Sache ebenso aktiv. Denn sprunghafte Verteuerungen von Nahrungsmitteln entstehen nicht nur durch Dürreperioden und Naturkatastrophen, sondern zum Teil auch durch diese Spekulation.
Die Deka-Bank wollte sich vor der Report-Kamera hierzu jedoch nicht äußern. Einer ihrer Anteilseigner ist der Sparkassenverband Bayern mit seinem Präsidenten, dem ehemaligen Chamer Landrat Theo Zellner. Über ihn sollten die örtlichen Sparkassen darauf drängen, dass die Beteiligung an der Nahrungsmittelspekulation gestoppt wird, fordert die ÖDP. Auch andere Banken seien darin verstrickt, speziell bei den Sparkassen tragen aber auch die Lokalpolitiker Mitverantwortung, betont Hamberger.
„Die Nahrungsmittel-Spekulanten tragen zur Steigerung der Preise und damit zur Verschärfung der Hungerkrise in vielen armen Ländern bei. Solche Wetten auf die Preisentwicklung von Weizen, Mais, Reis und andere Grundnahrungsmittel halten wir für unethisch. Es sollte für die Sparkassen als öffentlich-rechtliche Finanzinstitute ein Markenzeichen sein, derartige Fehlentwicklungen nicht mitzumachen“, meint der ÖDP-Kreisrat.