Pressemitteilung
Politischer Aschermittwoch der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP
Landkreis Rosenheim Spitzenreiter bei Zunahme der Gewerbeflächen Alfred Ringler, Leiter der der Projektgruppe für Landschafts- und Artenschutz war Gastredner beim Politischen Aschermittwoch der Ökodemokraten in Rosenheim. Er sprach von „Hyperaktivität in punkto Flächenverbrauch“ in Kreis und Stadt Rosenheim. Der Rosenheimer Landkreis sei absoluter Spitzenreiter in Bayern, was den Zuwachs an Gewerbeflächen betrifft und überträfe sogar den Oberbayerntrend, der immer noch besorgniserregend sei
Diese Entwicklung bewirke nicht nur einen
Verlust an heimischen Pflanzen- und Tierarten und teilweise auch an heimischen Bodendenkmälern,
es steige dadurch vor allem die Hochwasserwahrscheinlichkeit und dies nicht nur
in flussnahen Gegenden, wie eine Aufnahme aus Prutting unter Beweis stellte. Es
bestehe ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen verdichteter Bauweise und dem
Ansteigen des Grundwasserspiegels, so Ringler. Andererseits sei eine Zersiedelung
der Landschaft ebenfalls nicht wünschenswert, da allein die Erschließung von
solchen Neubaugebieten unverhältnismäßig viel zusätzliche Fläche und Material
verschlinge. Besonders kritisierte er die Ausweisung von Neubau- und
Gewerbeflächen in flussnahen Überschwemmungsgebieten aus der Vergangenheit.
Hierbei seien seit 1950 sogar wertvolle Auwaldflächen und Biotope zum Beispiel
an der Mangfall zerstört worden. Ringler untermauerte seinen Bericht
anschaulich mit eindrucksvollen Überschwemmungsfotos aus der Region und zeigte
dabei die wichtigsten Überschwemmungsereignisse seit 1899 auf. Er warb dafür,
den Flüssen wieder mehr Spielraum zu gewähren. „Es gibt keinen absolut sicheren
Deich.“, betonte er. Da auch kleine Nebenbäche bei Starkregen schnell übertreten
können, schlug er vor, diese an mehreren Stellen durch Gräben zu erweitern.
Hier sei Bürgerengagement gefragt. Man könne sich hierbei nicht auf die
Behörden verlassen.
Ludwig Maier, Landwirtschaftsexperte und
Mitglied des ÖDP-Bundesvorstands, hob die Bedeutung des Regenwurmbesatzes im
Ackerboden hervor, da sie für die Wasseraufnahmefähigkeit des Erdreichs wichtig
sei. Eine Intensiv-Landwirtschaft verhindere durch die Bodenverdichtung eine optimale
Regenwurmdichte.
Der ÖDP-Kreisvorsitzende Josef Fortner wies in
seinem Co-Referat auf die Straßenneubauprojekte in der Region hin, die sich aus
dem Bundesverkehrswegeplan ergeben und einen weiteren Flächenverbrauch nach
sich ziehen würden. Dieses Jahr würden wichtige Entscheidungen fallen, wobei
auch noch Bürgerbeteiligung möglich sei. Die Veranstaltung endete mit einer
angeregten Frage- und Diskussionsrunde.