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Pressemitteilung

Gegen Flächenfrass und Kaputtwachsen im Mangfalltal

ÖDP Vortrag mit dem Landschaftsökologen Alfred Ringler Alfred Ringler, Leiter der Projektgruppe für Landschafts- und Artenschutz sprach für die ÖDP in Kolbermoor zum Thema Flächenverbrauch. Die Metropolregion München und hier vor allem das Mangfalltal ist Spitzenreiter im landesweiten Zuwachs des Flächenverbrauchs.

Bereits in der verunglückten Raumplanung der Nachkriegszeit sieht der Referent Ringler die Ursachen dafür, dass sich in der einstigen sehr artenreichen Auenlandschaft der Mangfall ein immer größer werdendes Siedlungsband ausdehnte, in dem die Gemeindegrenzen ineinander übergehen. In Bad Aibling verfünffachte sich seit 1956 die bebaute Fläche, in Kolbermoor nahm sie sogar um das 20igfache zu, „was bayernweit „rekordverdächtig ist“, so Ringler.

Neue Autobahnanschlüsse und neue Gewerbeflächen beschleunigten diese Entwicklung noch.

Ringler sieht vor allem eine Begünstigung der Hochwassergefahr durch die zunehmende Flächenversiegelung selbst in Hochwassergebieten. In der Nähe von Autobahnen fordert er Wasserrückhaltebecken. An der Mangfall sei eine Deichrückverlegung wünschenswert und auch noch möglich sowie mehr dezentrale Retentionsflächen für die Seitenbäche.

Die Vorsitzende der ÖDP Mangfalltal und Kreisrätin Christine Mehlo-Plath betonte, dass jetzt sowohl auf kommunaler Ebene als auch durch den Landesentwicklungsplan gegengesteuert werden müsse. Gewerbeflächen, die die Landschaft zerfressen, dürfen nicht weiter ausgedehnt werden, vorhandene Flächen müssen  effizienter genutzt werden, forderte sie,  z.B. in dem man von den flächenfressenden Flachbauten wegkommt oder intelligentes Gewerbeflächen-recycling und Flächenentsiegelung fördert. Emmissionsarme Mischgebiete könnten Arbeiten, Einkaufen und Wohnen wieder mehr miteinander verbinden. Auch eine bessere Erschließung durch den ÖPNV, z.B. durch die längst überfällige Bahnhaltestelle  Aicherpark könnte einiges an Parkfläche und Verkehrsbelastung einsparen. Die ÖDP-Kreisrätin kritisierte das Ansinnen der Stadt Rosenheim, im Mangfalltal über die Stadtumlandgemeinden SUR das Wachstum im Mangfalltal und damit die Bautätigkeit noch mehr ankurbeln zu wollen, wie in einem Pressebericht zu lesen war. Zwar müsse auf den Siedlungsdruck reagiert werden, aber „Wohnungbau muss Vorrang haben vor neuen Gewerbegebieten“, zitiert sie aus dem Wahlprogramm der Münchner ÖDP. Ein flächenschonender kommunaler Wohnungsbau sei der privaten Grundstücksspekulation vorzuziehen. Gemeindegrundstücke sollten möglichst nur noch im Erbbaurecht vergeben werden, schlug sie vor. Eine ökologische Bauleitplanung der Gemeinden sollte selbstverständlich werden. Einig war man sich in der anschließenden Diskussion, dass eine möglichst kleinstrukturierte Wirtschaft mit intakten Ortszentren und ortsansässigen, wenig konkurrierenden  Betrieben eine gute Strategie gegen das „Kaputtwachsen“ der Region sei. Natur und Erholung seien ebenso wichtig wie Arbeitsplätze.

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