persönlicher Kommentar
Asylproblematik im Landkreis
Sebastian Hamberger
In Leserbriefen wird gejammert, dass wir für die Asylbewerber so viel auszugeben haben. Wir leben in einem nie da gewesenen Reichtum. Dieser Reichtum konnte unter anderem nur dadurch erreicht werden, weil wir einen großen Teil der Konsumgüter in Billiglohnländern produzieren lassen. Das, was jetzt der deutsche Steuerzahler für die Asylbewerber ausgibt, ist nur ein Bruchteil dessen, was wir durch Importe diverser Produkte an finanziellen Vorteilen haben. Wer könnte sich ein Auto, Computer, Reisen in alle möglichen Länder der Erde leisten oder sich so oft neue Kleider kaufen. Oder was würden Fleischprodukte, die ohne Zukauf von ausländischen Futtermitteln erzeugt wurden, kosten? Hätten wir eine so reichhaltige Nahrungsmittelpalette ohne Importe? Es mag jetzt der eine oder andere einwenden, dass dadurch in diesen Ländern Arbeitsplätze geschaffen würden. Dem möchte ich gleich widersprechen, denn daran hat zum einen nur ein kleiner Teil der Bevölkerung Anteil und darüber hinaus nicht über dem dortigen Lohnniveau. Vielfach wird von Arbeitern, wenn Fehler passieren, das vom Lohn abgezogen. Es müsste, zum Beispiel, doch einleuchten, dass T-Shirts die 5 Euro kosten - der Handel wird wohl auch noch kräftig abschöpfen -, für die Arbeiter in der Produktion fast nichts mehr bleiben kann. Außerdem wird die Umwelt in diesen Ländern durch Produktionsstätten, die für uns produzieren, extrem belastet und ausgebeutet, und dadurch haben alle Bewohner zu leiden. Es gibt immer wieder Berichte von Katastrophen in Dritte-Welt-Ländern, wo hunderte von Arbeiterinnen und Arbeiter sterben mussten. Festzustellen ist auch, dass Europa seine Überproduktionen zu unschlagbar niedrigen Preisen in die derzeitigen Entwicklungs- und Schwellenländer liefert und dadurch den dortigen regionalen Handel faktisch vernichtet. Auch hier liegt – neben Krieg und Bürgerkrieg - ein Grund für die dramatische Flüchtlingszunahme. Wir selber haben das zu vertreten. Somit schließt sich der Kreis.
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